Den Urlaubstag habe ich mir verdient. Ich lebe meinen Traum. Aus der Schublade ziehe ich mein kostbares Jagdmesser. Es hat mich über die Jahre nicht verraten. Es glänzt wie eine neue Liebe, immer noch. Ich denke Tag und Nacht dran, ich rede, wenn mir niemand zuhört, Tag und Nacht davon. Niemand weiß es. Nur das kostbare Jagdmesser kennt meine durchgestandenen Schmerzen. Tage werden zu Nächten, mein kostbares Jagdmesser rostet nicht. Es hat immer noch diese alte Anziehungskraft. Ich rede, wenn mir niemand zuhört, Tag und Nacht davon. Mein kostbares Jagdmesser. Mein Ein und Alles.
Wir ziehen durch die Wälder der Stadt, die Bolmke machen wir unsicher, der Rahmer Wald ist unser Revier, die Bittermark unser zweites Zuhause, der Grävingholz kann nicht ohne unsere Arbeit, das Wannebachtal ruft, der Kurler Busch ist ein Abendspaziergang und der Schwerter Wald verteidigt durch uns seine Grenzen.
Es ist ein schöner Tag. Die Stadt schwarz und gelb geflaggt, manch einer trauert um Nuri, andere freuen sich schon in den frühen Morgenstunden nahe der Bolmke, dem Start meiner Reise, über einen Schiffsausflug, gegen Abend gibt es Hafenliebe und zwischendurch durchziehen „Der Deutsche Meister ist voll“-Gesänge ganze Straßenzüge. Ich streife mit meinem kostbaren Jagdmesser durch die Stadt, ein paar Büsche müssen dran glauben. Ich beobachte auf den Feldern bei Brambauer die Turmfalken, folgen ihren Flügen, stehe am Kanal in Schwieringhausen, lasse mich durch den Duft frischgebackener Waffeln betören.
Ich lebe meinen Traum mit meinem kostbaren Jagdmesser. Morgen geht es weiter. Morgen geht das harte Geschäft weiter. Entwaffnet die Siedler! Der Klub hat geöffnet!