Field Recordings, Radiostimmen und auf einmal “Twin Dub With Guitar”. Ich liebe Carter USM. Ich liebe meinen neuen Weckton. Habe jetzt beschlossen, mit guter Laune aufzuwachen. Es gibt immer was zu tun, und nur die gute Laune regelt die Probleme weg. Davon gibt es eine Menge. Erst einmal um Mario Götze kümmern.
Der Fall Götze dürfte bekannt sein, denke ich mir. Gehe aber noch einmal den Aufstieg des Jungen mit dem alten Gesicht durch. Erst nur ein paar Kurzauftritte, dann die bescheidene Leistung gegen Leverkusen, das Tor in Lviv, das zu einem unvergleichlichen Aufstieg führte. Jetzt ist Götze nicht mehr aus dem Team zu denken. Nicht einmal mehr von Reiser, der sich momentan auch überhaupt nicht bemüht, ihn dort aus dem Team zu schreiben. Nein: Auch Reiser findet jeden Tag neue Superlative für den Professoren-Sohn. Der Indie-Label-Besitzer Mehmet sieht in ihm den kommenden Superstar und grundsätzlich ist nicht einmal Messi das Limit. 
Spätestens beim Namen Messi klingeln dann natürlich auch die fein justierten Alarmglocken der spanischen Boulevardpresse. Wahrscheinlich haben sie mit Reiser gesprochen und der hat in seinem normalen Wahn wieder Wunderdinge erzählt. Jetzt also ist Götze endgültig in Spanien angekommen und der Ablöserekord ist nur noch eine Frage der Zeit. 
Wie also sollen wir als Konstrukteure (als “Der Samstag!”) sicherstellen, dass diese Frage der Zeit nie beantwortet werden wird? Ich beraume ein Redaktionsmeeting an. Alle anderen Themen werden erst einmal auf die nächste Konferenz geschoben. Redermann ist erstaunt: “Dembo, das ist überhaupt erst die erste Redaktionskonferenz, die wir beide abhalten!” Er schaut mich an und kann sich das in diesem Moment wohl nicht erklären. Nicht einmal hat er mich dermaßen bei der Sache gesehen. Aber wenn mir in letzter Zeit etwas am Herzen gelegen hat, dann ist das natürlich der bescheidene Samstag-Beitrag zur Götze-Erdung. Natürlich werden wir nicht alleine mit diesem Thema aufmachen, Amok kümmert sich – neben der alten Hoppenheim-Geschichte – um die Ausschreitungen auf den Amateurplätzen Dortmunds. Das, so viel hat Amok mir bereits verraten, wird ein wilder Mix aus Vorurteilen, südländischer Atmosphäre und sozialen Abgründen. Aber letztendlich wollen wir uns primär auf die Borussia konzentrieren und dafür, so beschliessen Redermann und ich, werden wir jemanden in Reisers Redaktion einschleusen. Mit unseren Worten allein werden wir Götze nicht retten können. Wir brauchen Informationen aus dem Inneren.
Die Wahl fällt auf den mysteriösen Lothar, der uns vor einiger Zeit von den Konstrukteuren zugeschoben wurde, bislang jedoch überhaupt noch nicht in Erscheinung getreten ist. Reiser, pass besser auf Dich auf! Wir schlagen zurück!