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Sie nannten den Hund Maszko. Dembowski blieb auf der Farm |
Ich stimmte ihr zu, weil sie mit „den kleinen Dingen“ eigentlich die „großen Dinge“ und mit „bleib bei Dir“ eigentlich „bleib bei mir“ sagte und ich ihr nur zustimmen konnte. Wozu sollte ich noch ermitteln, wenn jeden Tag neues Unglück geschah? Wozu sollte ich noch mittelmäßige Zeitungen herausbringen, wenn es schon genug Mittelmäßigkeit gab?
Für ein paar Tage ging ich den Arbeiten auf der Farm nach. Ich besserte die Zäune aus. Ich schlug eine wenig Holz für den Winter, der irgendwann kommen würde. Ich plante das Jahr 2014. Und ich merkte, dass 2013 vielleicht ein Rückschlag, jedoch kein Unglück gewesen war.
Am Silvestermorgen, beim Frühstück mit dem weiten Blick hin zu der kleinen Waldung vor dem Oderbruch, erklärte ich Dörte meinen Plan.
„Mir ist das alles nichts mehr. Die dreckige Stadt, das dreckige Geschäft, die dreckigen Menschen. Dazu diese neue Mentalität. Dieser Kampf um die Deutungshoheit. Dieses sich-über-andere-stellen. Diese Verbote. Die Weltenrettung mit Worten. Mir reicht es, Dörte.“
„Was meinst Du?“
„So wie ich es sage. Mir reicht es. Ich habe lange genug gemeckert. Ich bin lange genug mit ihnen um die Häuser gezogen, wie man so sagt. Es wird sich nichts ändern, ich werde die Menschen nicht ändern. Nicht da, wo ich bislang war. Ich werde auf der Farm bleiben. Für immer.“
Dörte lachte. „Endlich!“
Als wir am Nachmittag wieder draußen auf der Farm waren, und erneut die Zäune ausbesserten, fanden wir einen kleinen zusammengekauerten Hund, der es irgendwie auf die Farm geschafft haben musste. Er lief nur noch auf 3 Beinen. Wir nannten ihn Maszko. Ich würde mich um ihn kümmern. Meine Reisen waren vorbei.
ENDE