Dietfried Dembowski sitzt in der Ecke. Hört Don Cherry, trinkt Schulle und sieht nicht glücklich aus. Dabei ist der DID wieder sein Freund. Wir treffen den Ermittler zum ersten Gespräch der Saison. Aber erst einmal drehen wir die Jukebox auf 11.
Herr Dembowski!
Lieber DID! Hören Sie genau hin. Das ist das Liverpool-Lied! Hören Sie das? Ich liebe es.
Wir haben Sie vermisst!
Ich Sie nicht.
Ihre Meinung ist gefragt.
Jeder hat eine Meinung. Meine muss ich nicht dem Meer der Meinungen zufügen. Aufmerksamkeit ist mir nichts.
Ihrem Ex-Mitarbeiter Malte Dürr schon! Er stellte sich nach der 1:3 Niederlage der Dortmunder Borussia bei Union Berlin der Medienöffentlichkeit.
Dabei ging es aber doch nicht um die Niederlage, sondern um einen, wie man formulieren muss, massiv überzogenen Polizeieinsatz im Dortmunder Block. Dank Dürr wurde der Fokus direkt auf die Brutalität des Einsatzes gelenkt. Das war wichtig.
Die Dortmunder Ultras wollten ein paar Eiserne nicht durch den Block vom Dach hinablassen. Dann wollten sie Gefangene befreien.
Das hat die Berliner Polizei in der Vorwoche bereits den Hertha-Fans vorgeworfen. Auch da ging sie mit Pfefferspray in die Menge. Fußballfans eben. Wollen keine Gefangenen. Oder Polizisten brauchen eine Begründung. Gelöschte Videoaufnahmen werden das sicher klären. Grundsätzlich: Das Erscheinen der Unioner muss man als Provokation werten. Oder war es naiv? Wer weiß das schon. Ein wenig übertrieben war es allemal. Und hat sicher zur Eskalation beigetragen.
Übertrieben ist ein gutes Stichwort. Ihre Borussia hat es am Samstag nicht gerade mit Einsatz übertrieben.
Eine katastrophale Leistung. Da muss ich zustimmen. Sie haben den Ball kontrolliert und sich dabei jeder Idee beraubt. Flogen am Anfang noch ein paar lange Bälle von Hummels und Akanji hinter die Linien, dann sind die auch eingeschlafen. Das reicht dann eben nicht. Nicht einmal gegen Union. Aber es war auch gut so.
Haben Sie im Sommer Ihren Verstand verloren?
Eine Liga, in der Union den BVB schlagen kann, finde ich fantastisch. Ein echter Wettbewerb innerhalb der Liga. Das wünschen wir uns alle. Wir werden es nie mehr sehen. Deswegen sind diese Flashbacks so wichtig. Was ist denn das für ein wunderbares Märchen für Union? Es ist ja nicht von Bestand. Es kann nicht anhalten, dafür wird am Ende auch die Qualität nicht reichen. Ich finde das fantastisch. Das ist der Fußball, von dem ich glaube, dass ich mit ihm aufgewachsen bin. Hansa Rostock 5 Borussia Dortmund 1. Erinnern Sie sich? Dritter Spieltag der Saison 1991/1992. Teddy de Beer wurde danach Maskottchen. Der BVB gewann kurze Zeit später die Champions League.
Muss Favre trotzdem gehen? Er wirkt weiter sehr passiv.
Denken Sie sich Favre als Proll. Reden Sie dann genau so: „Ey, Alter! Ich hab 4-3-3 umgestellt. Bist Du blind?“ Mir hat das sehr geholfen.
Inwiefern?
Favre zu verstehen. Innerlich kocht er.
Herrje, Herr Dembowski! Aber der BVB muss Meister werden. Noch einmal: Kann der BVB mit Favre Meister werden?
Der BVB 2019 würde auch mit Jürgen „Gotto“ Klopp kein Meister werden. Bayern München enteilt weiter. Es war ein toller Sommer voller Träume. Schaut man sich die Kader der Teams an, besteht doch überhaupt kein Zweifel: Bayern München und dann lange nichts.
In Hamburg bescheinigen Behörden dem Menschen Bakery Jatta Echtheit. Dem Springer-Verlag reicht das nicht.
Ermittler des Jahres werden die sicher nicht.
Abschlussfrage: Sind Sie eigentlich ein Nazi?
?
Wieso haben Sie sich dann auf Ihren sozialen Kanälen noch nicht zum Wahlerfolg der AfD geäußert?
Den Link finden Sie in der Bio!
Dembowski knallt die Tür ins Schloss und verschwindet im Berliner Herbst.