Shaqiri: War beim Wunderheiler
Was man an einem verregneten Dienstag in Stoke erlebt, das konnte man in der vergangen Woche beim Cup-Thriller zwischen Stoke City und Liverpool auch im deutschen Internet sehen. SPOX sei Dank. In der 83. Minute kommentierte Marco Hagemann die Shaqiri-Auswechslung. Der ehemalige Bayern-Star machte Platz für Peter Crouch, und erinnerte sich vielleicht an seinen beschwerlichen Weg in den Norden Englands.
Von München ging es bekanntlich im vergangenen Winter nach Mailand. Dort kam er mit Coach Roberto Mancini nicht zurecht. „Er änderte einfach seine Meinungen relativ häufig“, erzählt der Kraftwürfel im Blick-Gespräch. Und erinnert sich: „Einmal war ich angeschlagen und sollte für ein Spiel fit werden. Man sagte mir, es gebe einen Wunderheiler in den Bergen. Ich fuhr eineinhalb Stunden und ließ mich von einem alten Mann durchkneten.“ Geholfen, so der Schweizer, habe das aber „null.“
PSG: Letzte Warnung an M.I.A.
M.I.A. veröffentlichte Ende 2015 Borders. Das begleitende Video stieß nicht nur bei DID-Drohnenexperte auf Anklang, sondern wurde von zahlreichen Kennern zum wichtigsten Video des Jahres gewählt.
Zweimal ist die Künstlerin mit einem PSG-Trikot zu sehen. Anstatt Fly Emirates ziert Fly Pirates die Brust der Engländerin. Das fiel auch dem französischen Hauptstadklub auf, und fordert M.I.A. nun auf sich nicht über die fremde Marke zu positionieren. „Es zieht unsere Marke in den Schmutz“, schrieben die Franzosen in einem an Universal Music adressierten, von M.I.A. auf Twitter veröffentlichten Schreiben. „Sie haben 24 Stunden Zeit,“ hieß es bereits am 14. Dezember 2015. Das Video finden Sie hier: Borders
— M.I.A (@MIAuniverse) 11. Januar 2016
Dazu DID-Videoexperte Fritz F. Froehlich:
Die Künstlerin, Maya Arulpragsam, seit Anfang der 2000er der Öffentlichkeit besser unter dem Namen M.I.A. bekannt, lieferte Ende 2015 für ihren Song „Borders“ das Musikvideo des Jahres ab.
In London geboren, in Sri Lanka als Tochter eines Widerstandskämpfers aufgewachsen, macht die studierte Künstlerin früh eigene Erfahrung als Flüchtling in komplizierten Verhältnissen, deren Verarbeitung sich durch ihre, manchmal streitbaren, Arbeiten ziehen.
„Borders“, ein Song aus eingehenden, semi-modernen Elektro-Beats zusammengebaut, der sich textlich mit aktuellen (vermeintlich) westlichen Verhältnissen beschäftigt, ist eine klare Aufforderung- die Sängerin benennt u.a. Themen wie Grenzen, Politik, Polizeigewalt um darauf mit der Frage: „Was ist damit?“ zu antworten- an den Konsumenten sein eigenes Verständnis zu hinterfragen und zu überdenken.
Was mit der Soundästhetik des Songs beginnt (moderne Sounds, aber auch für den typischen Radiohörer eingängig genug) setzt sich in der Produktionästhetik zum Video fort – man könnte glaube das Majorlabel Universal hätte ihr die Konzepter und Drohnenflieger, der sonst so bildgewaltigen Werbefilmindustrie an die Seite gestellt – richtig aber ist, dass M.I.A. dieses Video (wie bereits andere zuvor) im Alleingang erstellt hat und die moderne Hochglanzästhetik aktueller Produktionen nur zu eigen macht, sie aber bildsprachlich mit der Tiefe moderner, kritischer Kunst versieht – ein gigantisches Containerschiff gebaut aus Menschen, zu viele Menschen auf zu kleinen Booten, Menschen in Golddecken gehüllt- Menschen als Flüchtlinge aller Orts, aber auch Menschen die ausschließlich von Männer repräsentiert werden und eine Hauptdarstellerin die sonnenbebrillt über Wasser läuft- ihr geht es sicher um Mehr als die im Video gezeigten vordergründigen „Borders“.
Es ist eher unwahrscheinlich das multinationale Kapitalgesellschaften – in diesem Fall ihr zur Vivendi SA gehörendes Label – derartige Bilder mit der entsprechenden Text fördern würden, umso beachtenswerter ist der Faktum, dass die Künstlerin ihre Popularität, in Kombination mit den entsprechenden popkulturellen Ästhetiken und Referenzen, dazu nutzt, Themen jenseits der üblichen Befindlichkeiten zu platzieren.
Nicht im Sinne des besseren „Verkaufs“, wie der u.a. bei afrikanischen Menschen sehr beliebte Sportverein Paris Saint-Germain, der Künstlerin unterstellt, sondern im Sinne einer Mahnung – uns, oder auch dem Fußball im Allgemeinen – doch auch Gedanken zu machen, wie wir etwas an diesen Verhältnissen ändern könnten.
SC Husen-Kurl: Auftritt der Fans war nur OK
Der SC Husen-Kurl schloß die 32. Dortmunder Hallenfußball-Stadmeisterschaft mit einem durchaus beachtenswerten dritten Platz. Nach einem 6:0 im Viertelfinal gegen TuS Eichlinghofen, und einer 5:0 Halbfinal-Niederlage gegen den späteren Champion Mengede 08/20, stolperte die Kultruppe im kleinen Finale zu einem glücklichen 6:4 n.E. gegen SV Brackel.
In den sozialen Netzwerken übertrieben Husener-Fans derart, dass Westfalia Huckardes Slava Justus noch Tage später die Hutschnur platzt.
„Die Fangemeinde von Westfalia stand der Husens in nichts nach“, erzählt Justus im DID-Gespräch. „Klar, die haben auf der Tribüne schon Schwung reingebracht, alles mobilisiert und Rambazamba gemacht. Aber das haben unsere Fans auch. Im direkten Duell der Fanlager haben wir gewonnen.“
Westfalia Huckarde war durch eine äußerst unglückliche 4:2 Niederlage gegen Husen bereits in der Gruppenphase der Endrunde ausgeschieden.
BVB führt Fan-Obergrenze ein
Dies teilte Borussia Dortmund am Montagmorgen über seinen Twitteraccount mit. Nur 25 echte Fans dürften bei den Trainingseinheiten im “NAS Sports Complex” anwesend sein. Aktuell befindet sich der BVB im Wintertrainingslager in Dubai. Die dortige Anwesenheit wurde von Seiten der BVB-Fans wegen der prekären Menschenrechtslage in den Vereinigten Arabischen Emiraten bereits vor Tagen stark kritisiert.
“Diese Diskussion ‘sogenannter Fans’ ist scheinheilig”, teilte DID-Vermarktungsexpertin Miriam Wu dieser Redaktion auf Nachfrage mit. “Um nicht vollständig abgehängt zu werden, ist es die Pflicht der Bundesligavereine auch die Märkte in den VAE zu erschließen,” hielt Wu fest.
Der fußballinteressierte Kneipier Hauke Schill weiß ähnliches zu berichten: “Über die Feiertage habe ich viel Premier League geschaut, diese Liga ist der Bundesliga physisch und taktisch vollkommen entwischt. Es wird Jahre dauern, bis die Bundesliga dieses Niveau erreicht haben wird.” Über die Reaktion der Fans, die bei der Errichtung dieser Fan-Obergrenze sicherlich nicht ausbleiben wird, halten wir Sie selbstverständlich auf dem Laufenden.