Zitieren wir doch ruhig einmal aus “Die Ballade von Dietfried & Koi”
„Den nennen wir Koi!“, hatte sie gesagt und mich angelacht. „Koi! Koi! Koi!“ „Ist ja gut, Dörte!“, hatte ich ihr geantwortet und sie mich in den Arm genommen. „Dietfried & Koi! Der Ermittler und sein alter Karpfen! Das ist doch eine schöne Geschichte. Du musst sie Dir nur denken. Die Geschichte von Dietfried & Koi. Denk dran, wann immer Du an Dir zweifelst“, waren ihre Worte an diesem lange vergangenen Abend im Sommer 2012.
Auf dem brüchigen Eis des Gartenteichs kniend, meine Hand langsam in Richtung Koi streckend, erinnerte ich mich der Worte. Die Geschichte musste nur erzählt werden, dachte ich. Wie alles nur erzählte werden musste. Die Wahrheit, dachte ich mit einer Hand im kalten Gartenteichwasser, musste ans Licht kommen. Mit einmal war mir klar, dass es nicht um die Wahrheit ging. So viele Dinge waren wahr. Die Geschichte musste erzählt werden. Langsam schmiegte Koi sich an meine Hand.
Koi wurde im Oktober 2012 aus dem Schöpfwerk bei Bralitz geholt. Der Karpfen lebt in einem See auf der Lamafarm. Damals im Oktober 2012 war der See ein Teich. Das war früher nur ein kleiner Tümpel“, sagt Dörte, „aber wir mussten ihn ausbauen. Die Eisdecke wurde für Koi zu einem Problem. Sie hat ihn erdrückt.“
Jetzt ist der See ein See, die Eisdecke kein Problem mehr und der Karpfen Koi Dembowskis bester Freund.
Im großen Sommer-Interview 2015 erklärte der Ermittler Koi zu seinem Vorbild:
Ein Ermittler ist wie ein Karpfen. Koi gründelt den Seegrund auf, er siebt den Boden nach Nahrung, doch der große Rest fällt zurück an seinen Platz, wird nur für einen Moment erschüttert. Mehr kann ich als Ermittler auch nicht leisten. Eine Erschütterung, ein kurzes Aufwirbeln. Mehr ist da nicht.