“Krass”, ruft Schill. “Dembowski, das musst Du Dir anschauen.”

Der Ermittler eilte herbei. Es war wirklich passiert. Den DID hatte ein Leserbrief erreicht. Das war in der langen Geschichte dieser bedeutenden Agentur noch nie passiert. Doch jetzt war es soweit.

“Ausgerechnet Schalke!”, sagte Dembowski. “Können wir nicht bringen.”

“Schalke klickt immer. Schalke ist großes Kino”, antwortete Schill und veröffentlichte den Leserbrief doch.

“Es wird alles sehr lange dauern bei Schalke 04, um wieder halbwegs so etwas wie Stolz empfinden zu können. Sportlich und strukturell. Beides liegt tot nebeneinander da wie Schweine in der Schlachterei. Man weiß welche. Einzig das Blut sickert noch warm aus den aufgerissenen Korpussen.

Totalschaden mitten im Rennen. Aber während sich Romain Grosjean aus dem brennenden Schrotthaufen retten kann und sich lediglich leicht die Hände verletzt, sitzen Mannschaft und Vorstand lächelnd und winkend in der Feuersbrunst und verbrennen lieber, als den eigenen Fahrfehler zu korrigieren…Als ob der heilige Assauerus zusammen mit Carlus Neumannus aus dem Himmel absteigt und die Misere wie aus dem Nichts jäh beendet.

Wieviele Zermürbungskriege müssen die Fans eigentlich noch ertragen zwischen Abstiegskampf, öffentlicher Leitbilddemontage, Aussendarstellung wie aus Dschungelcamp, abstruser Personalpolitik auf unterschiedlichen Ebenen und nun latenter Schuldzuweisung an diejenigen, die einzig und allein aus Herzblut und Liebe zu diesem fantastischen Klub gehört werden wollen und nicht, weil sie ein Gehalt beziehen?

Es lässt sich gar nicht mehr anders sagen. Schalke ist leider kein hyperventilierender Hypochonder mehr, der bei Kopfschmerzen ein Aneurysma vermutet. Schalke ist todkrank. (Tano)” 

“Worum geht es da eigentlich, Dembowski?”, fragte Schill.

“Ach, auf Schalke ist Krieg. Und die Fans sollen sich jetzt nicht mehr beschweren. Naja. Machste nix.”

“Doch. Und zwar ein Schulle auf! Prost!”